Veröffentlicht am 03.08.023
Zukunft der Mobilität: 5 Trends für den Fuhrpark
Die Mobilitätslandschaft befindet sich im Wandel, der durch die Anforderungen an den Klimaschutz, individuelle Bedürfnisse und technischen Innovationen angetrieben wird. Fuhrparkmanager stehen vor der Aufgabe, ihre Flottenstrategie an die sich ändernden Gegebenheiten und Entwicklungen anzupassen. Sie müssen den Fuhrpark nicht nur wirtschaftlich führen, sondern die betriebliche Mobilität auch nachhaltig, sicher und bedarfsgerecht gestalten. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick in die Zukunft der Mobilität und betrachten 5 Trends näher, die auch Auswirkungen auf das Fuhrparkmanagement haben.
Trend 1: Autonomes Fahren
Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge schreitet immer weiter voran und wird den Straßenverkehr in Zukunft erheblich prägen. Der rechtliche Rahmen wurde in Deutschland bereits gesteckt: Im Mai 2021 haben Bundesrat und Bundestag einem Gesetz zugestimmt, laut dem vollständig autonome Fahrzeuge der Stufe 4 am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.
Autonomes Fahren beschreibt die Fähigkeit von Fahrzeugen, ohne menschliches Eingreifen zu navigieren und sich im Verkehr zu bewegen. Sensoren, Kameras und künstliche Intelligenz erkennen die Umgebung und treffen entsprechende Entscheidungen. Unterschieden wird dabei zwischen verschiedenen Automatisierungsgraden – von teilautonomem Fahren mit Assistenzsystemen bis hin zu vollständig autonomem Fahren, ganz ohne Fahrer*in.
Während in Deutschland der flächendeckende Einsatz vollständig autonomer Fahrzeuge noch etwas auf sich warten lässt, werden Assistenzsysteme und teilautonomes Fahren bereits heute in vielen Fahrzeugen genutzt. Anders sieht es in China aus. Dort chauffieren fahrerlose Robotaxis ihre Passagiere bereits durch Peking. Und auch in den USA fahren Robotaxis bereits die ersten Teststrecken.
Für Nutzfahrzeuge soll sich das autonome Fahren in Deutschland schneller durchsetzen. Der Lkw-Hersteller Man testet bereits fahrerlose Lastwagen und will diese bis 2025 auch im Straßenverkehr einsetzen. Damit will man dem Fahrermangel entgegenwirken, der für viele Spediteure eine große Herausforderung ist. Gleichzeitig sollen autonom fahrende Lkw das Risiko für Unfälle und Staus minimieren und den CO2-Ausstoß senken.
Trend 2: Integrierte Mobilitätslösungen
Die Zukunft der Mobilität wird auch im Fuhrpark immer stärker von vernetzten Lösungen geprägt sein. Carsharing, E-Scooter und öffentliche Verkehrsmittel werden zu einem nahtlosen Mobilitätsangebot verschmelzen. Unternehmen sind gefordert, eine ganzheitliche Lösung anzubieten, um die Mobilitätsbedürfnisse der Mitarbeitenden flexibel und effizient zu gestalten.
Die Einführung solch integrierter Mobilitätslösungen erfordert eine gut durchdachte und strategische Planung und Umsetzung. Fuhrparkmanager müssen dabei verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie z.B. die Anforderungen der Mitarbeitenden, die Verfügbarkeit von Mobilitätsdiensten und die geeignete Infrastruktur. Zudem sind möglicherweise technische Schnittstellen und eine effiziente Datenintegration erforderlich, um die verschiedenen Mobilitätsangebote nahtlos miteinander zu verknüpfen. Für Fuhrparkmanager gilt es daher diese Entwicklungen im Auge zu behalten und zu planen, wie sie ein ganzheitliches Mobilitätskonzept in ihre Flottenstrategien integrieren können.
Trend 3: Nachhaltigkeit und die Elektrifizierung der Flotte
Mit dem durch die EU beschlossenen Verbrenner-Aus bekommt die Elektrifizierung der Flotte eine neue Dringlichkeit. Ab 2035 dürfen keine Neufahrzeuge mehr verkauft werden, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Eine Ausnahme bilden sogenannte Fahrzeuge in der Kategorie „e-fuels only“. Diese werden synthetisch und aus erneuerbaren Energien hergestellten Kraftstoffen betankt.
Elektromobilität spielt daher die Schlüsselrolle auf dem Weg zu hin zu einer umweltfreundlicheren und klimaschonenderen Mobilität. Elektrofahrzeuge bieten nicht nur eine nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren, sondern werden auch immer leistungsfähiger und kosteneffizienter. So sagen Experten der TU München voraus, dass E-Fahrzeuge bereits in wenigen Jahren günstiger sind als Verbrenner. Das liegt zum einen an den sinkenden Preisen für Batterien und den ansteigenden Produktionskapazitäten.
Auch in Bezug auf die Reichweite hat sich bereits viel getan. Einige E-Fahrzeuge bieten mittlerweile Reichweiten von über 500 Kilometern und schon bald soll es sogar E-Auto mit rund 1000 Kilometern Reichweite geben. Und auch bei den Ladegeschwindigkeiten legen Stromer immer mehr zu.

Trend 4: Alternative Antriebe
Neben der Elektromobilität wird auch an anderen alternativen Antrieben gearbeitet, um die Zukunft der Mobilität nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten.
Hybrid & Plug-in-Hybride
In Hybridfahrzeugen wird ein Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor kombiniert, um den Kraftstoffverbrauch und die Umweltbelastung zu verringern. Beim Bremsen wandelt der Elektromotor die Bewegungsenergie des Fahrzeugs in elektrische Energie um und lädt damit die Batterie auf. Gleichzeitig fungiert er als Anlasser für den Verbrennungsmotor. Wird mehr Leistung benötigt, schaltet sich der Verbrennungsmotor hinzu. Hybridfahrzeuge werden meist als Brückentechnologie auf dem Weg zu einer vollständig elektrifizierten Mobilität betrachtet. Ein Plug-in-Hybrid kann zusätzlich über einen Stromanschluss aufgeladen werden.
Wasserstoff
Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb nutzen Brennstoffzellen, um aus Wasserstoff elektrische Energie zu gewinnen. Sie haben eine hohe Reichweite und kurze Tankzeiten von maximal 5 Minuten, was sie besonders für Langstreckenfahrten interessant macht. Bislang gibt es jedoch nur wenige, teure Wasserstoff-Fahrzeuge am Markt und auch die Infrastruktur für Wasserstofftankstellen ist noch nicht flächendeckend ausgebaut. Eine Prognose des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung rechnet zudem damit, dass die zu hohen Preise für Wasserstoff, dessen Einsatz als Kraftstoff perspektivisch unwirtschaftlich machen.
Komprimiertes Erdgas und verflüssigtes Erdgas
Fahrzeuge, die mit komprimiertem Erdgas (CNG) betrieben werden, sind zwar eine umweltfreundlichere Option, da sie weniger CO2 und Schadstoffe emittieren als herkömmliche Verbrennungsmotoren, durchgesetzt haben sie sich aber kaum. Im Gegensatz dazu entwickeln sich LNG-Lkw zu einer attraktiven Alternative zu Diesel-Lkw. Bei LNG, kurz Liquefied Natural Gas, handelt es sich um verflüssigtes Erdgas, dass weniger CO2-Emissionen verursacht. Bei der Anschaffung müssen Fuhrparkmanager mit rund 35 Prozent Mehrkosten rechnen. Dafür sind die LNG-Lkw jedoch vollständig von der Maut befreit.
E-Fuels
Bei E-Fuels handelt es sich um synthetische Kraftstoffe, die mit Hilfe erneuerbarer Energien hergestellt werden. Bestandsfahrzeuge können damit auch ohne Umrüsten betankt werden, jedoch ist die Herstellung von E-Fuels momentan noch sehr teuer und auch ihr Wirkungsgrad liegt mit 10 – 15 Prozent weit unter dem von E-Fahrzeugen. Diese können rund 80 – 90 Prozent der Ausgangsenergie umsetzen.
Trend 5: Vehicle-as-a-Service-Modell: Flexiblere Mobilität durch Auto Abos
Die Mobilität von morgen wird immer individueller. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Vehicle-as-a-Service-Modell (VaaS), bei dem die flexible Nutzung der Fahrzeuge im Mittelpunkt steht. Weg vom Fahrzeugkauf hin zu einer bedarfsgerechten Nutzung für wenige Wochen oder Monate. Die Prognose: Bis 2025 soll der Marktanteil des VaaS-Modells um rund 40 Prozent wachsen.
Auto Abos bieten Fuhrparkmanagern genau diese flexible und kosteneffiziente Möglichkeit, um den Mobilitätsbedarf im Unternehmen kurzfristig zu decken. Sie lohnen sich besonders, um saisonale und konjunkturelle Schwankungen abzudecken oder um längere Lieferzeiten für bestellte Fahrzeuge zu überbrücken. Wer zunächst testen möchte, ob sich E-Fahrzeuge für den Einsatz im unternehmenseigenen Fuhrpark lohnen, kann ebenfalls auf ein Auto Abo zurückgreifen.
Die monatlichen Raten sind zwar meist höher als beim klassischen Leasing, jedoch sind sämtliche Ausgaben wie für Versicherungen, Wartung und Steuern bereits abgedeckt. Lediglich die Tank- bzw. Ladekosten sind nicht inklusive. Der Auto-Abo-Anbieter übernimmt darüber hinaus auch sämtliche administrativen Aufwände.