Winterreifen

Ein Winterreifen auf einer mit Schnee bedeckten Straße.

Sobald die Temperaturen sinken, spielt die richtige Bereifung im Fuhrpark eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge. Winterreifen sind nicht nur eine Empfehlung, sondern unter bestimmten Bedingungen gesetzlich vorgeschrieben – insbesondere für gewerblich genutzte Fahrzeuge. Wer hier rechtzeitig plant, minimiert Risiken, erhöht die Verkehrssicherheit und schützt das Unternehmen vor rechtlichen Folgen.

Gesetzliche Vorgaben: Wann besteht Winterreifenpflicht?

In Deutschland gilt die sogenannte situative Winterreifenpflicht (§ 2 Abs. 3a StVO). Das bedeutet: Fahrzeuge müssen bei Glätte, Schneematsch, Eis oder Reifglätte mit Winterreifen ausgestattet sein. Dies gilt unabhängig vom Kalenderdatum. Die Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm, empfohlen werden jedoch mindestens 4 mm für optimale Haftung.

Die Reifen müssen außerdem mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gekennzeichnet sein – ältere M+S-Reifen waren nur noch übergangsweise erlaubt. Für den Fuhrpark bedeutet das: prüfen, welche Fahrzeuge betroffen sind und ob alle Reifen die Anforderungen erfüllen.

Warum Winterreifen im Fuhrpark unverzichtbar sind?

Winterreifen bieten bei niedrigen Temperaturen, auf nasser oder vereister Fahrbahn deutlich mehr Grip, kürzere Bremswege und bessere Spurtreue als Sommerreifen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit – insbesondere bei Vielfahrern, Außendienstfahrzeugen oder Transportern mit hoher Nutzlast.

Pflichten für Fuhrparkverantwortliche

Die Verantwortlichen im Fuhrpark stehen in der Pflicht, die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge zu jeder Jahreszeit sicherzustellen. Dazu gehört:

  • Rechtzeitige Umrüstung im Herbst
  • Dokumentation der Reifenzustände
  • Kontrolle der Profiltiefe
  • Koordination mit Werkstätten oder Reifenpartnern
  • Planung von Reifenwechselterminen, um Engpässe im Oktober/November zu vermeiden

Wer gegen diese Pflichten verstößt, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch Regressforderungen der Versicherung im Schadensfall.

Wirtschaftliche Vorteile durch gute Planung

Durch frühzeitige Terminvergabe und partnerschaftliche Vereinbarungen mit Reifenhändlern lassen sich Kosten senken und Ausfallzeiten minimieren. Auch der Einsatz von Ganzjahresreifen kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Alternative darstellen – etwa bei Fahrzeugen mit geringer Jahreslaufleistung und regional begrenztem Einsatzgebiet.

Fazit: Winterreifen sind Sicherheitspflicht und Managementaufgabe

Ein professionelles Reifenmanagement ist ein unverzichtbarer Teil des Fuhrparkbetriebs. Es schützt nicht nur Fahrer und Fahrzeuge, sondern sorgt auch dafür, dass Unternehmen ihren gesetzlichen Pflichten nachkommen – wirtschaftlich effizient und rechtlich auf der sicheren Seite.