Lohnt sich ein Firmenwagen? – Die Vorteile eines Dienstfahrzeugs für Mitarbeiter
Der eigene Dienstwagen – für viele Mitarbeiter nach wie vor ein Statussymbol, repräsentiert er doch ein Vordringen in eine bestimmte Gehaltsgruppe und unterstreicht das Vertrauen des Unternehmens in den Mitarbeiter. Getreu dem Motto: „Deine Mobilität ist uns wichtig und ein eigenes Dienstfahrzeug unterstützt dich dabei.“
Ein eigener Firmenwagen hat aber nicht nur Symbolkraft, er ist auch attraktiver Bonus zum Gehalt. Statt mit dem privaten Pkw oder den öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Dienstwagen in die Firma oder zum Kundentermin zu fahren, und darüber hinaus vielleicht sogar die private Nutzung – für einen Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland immer noch eine reizvolle Vorstellung. Ein Dienstwagen bietet viele Vorteile, dennoch gibt es einige rechtliche Regelungen, die jeder Arbeitnehmer kennen sollte, bevor er sich für ein eigenes Firmenauto entscheidet. In diesem Blogbeitrag erklären wir, worauf Sie bei der Überlassung eines Dienstfahrzeugs achten müssen und warum der geldwerte Vorteil eine so entscheidende Rolle spielt.
Der geldwerte Vorteil bei einem Dienstwagen – Das müssen Sie wissen
Der geldwerte Vorteil – viele Arbeitnehmer haben diesen Begriff bereits im Zusammenhang mit der jährlichen Steuererklärung gehört, wissen aber oft nicht, was das genau bedeutet.
Der geldwerte Vorteil entsteht nicht allein durch den Besitz eines Dienstwagens. Erst wenn der Arbeitsgeber im Arbeitsvertrag auch die private Nutzung des Firmenwagens ausdrücklich gestattet, entsteht für den Arbeitgeber ein geldwerter Vorteil. Eine rein berufliche Nutzung des Dienstwagens kann steuerlich nicht geltend gemacht werden.
Viele Dienstwagennutzer fragen sich, wie sich die Höhe des geldwerten Vorteils berechnen lässt. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Die pauschale Methode, auch als 1%-Methode bekannt, oder das Führen eines Fahrtenbuchs. Beides wird in der Praxis häufig eingesetzt, vom Gesetzgeber anerkannt wird allerdings nur die 1%-Methode.
Die 1% Prozent-Methode – So erhalten Sie steuerliche Vorteile für Ihren Dienstwagen
Wenn Sie Ihren Firmenwagen auch für private Fahrten nutzen, dann können Sie für die Besteuerung die 1%-Regel anwenden, in dem Sie die privaten Fahrten monatlich mit einem Prozent des inländischen Listenpreises des Dienstwagens zum Zeitpunkt der Erstzulassung versteuern.
Zusätzlich müssen Sie für alle Fahrten zwischen Wohn- und Arbeitsstätte mit monatlich 0,03% des inländischen Bruttolistenpreises versteuern. Der Vorteil der 1%-Regel ist, dass die Berechnung relativ einfach und zeitsparend ist, da nicht jede Fahrt einzeln erfasst werden muss. Der Nachteil bei dieser Formel liegt jedoch darin, dass sich die Berechnungsmethode nach dem Listenpreis des Dienstwagens richtet. Das bedeutet: Je teurer das Fahrzeug, desto größer wird die zu versteuernde Summe. Aber auch ein „günstiger“ Dienstwagen und ein langer Anfahrtsweg können mit der 1%-Methode steuerlich nachtteilig sein.
Den geldwerten Vorteil mit dem Fahrtenbuch bestimmen
Ein Fahrtenbuch ist, wie der Name bereits vermuten lässt, ein Buch oder Notizblock, in dem Sie alle Fahrten, ob privat oder beruflich, dokumentieren. Dabei ist zu beachten, dass Sie alle Fahrten so vollständig wie möglich erfassen und später keine Nachtragungen vornehmen.
Nur wenn das Fahrtenbuch lückenlos geführt wird, kann das Finanzamt den richtigen Steuersatz für die Nutzung des Dienstwagens ermitteln. Die Vorgehensweise, den geldwerten Vorteil über das Fahrtenbuch zu bestimmen, ist im Vergleich zur 1%-Methode wesentlicher aufwendiger, da hier jede Fahrt erfasst werden muss, kann sich aber langfristig als steuerlich günstiger herausstellen. Denn statt einer pauschalen Besteuerung wie bei der 1%-Regelung, kann mit Hilfe eines Fahrtenbuches die Privatnutzung des Firmenwagens genauer erfasst werden, was steuerlich gesehen meist günstiger für den Arbeitnehmer ist. Dennoch sollten Sie den Aufwand, den die Führung eines Fahrtenbuches mit sich bringt, nicht unterschätzen. Um daher Zeit zu sparen, greifen viele Dienstwagen-Fahrer mittlerweile auf Software-Lösungen zurück, die die Kilometer jeder Fahrt lückenlos erfassen.

Ein elektronisches Fahrtenbuch nutzen
Ein elektronisches Fahrtenbuch ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie viele Fahrten mit Ihrem Dienstwagen unternehmen und eine lückenlose Dokumentation nicht immer möglich ist. Wie bei manuellen Fahrtenbüchern auch, dürfen elektronische Fahrtenbücher nachträglich nicht angepasst und somit manipuliert werden.
Bei großen Flotten sind elektronische Fahrtenbücher auch hinsichtlich der Halterhaftung und der Führerscheinkontrolle sinnvoll. Wie bei anderen elektronischen Lösungen auch, sollten Sie stets den Datenschutz im Blick behalten, da anhand des Fahrtenbuches ein eindeutiges Bewegungsprofil angelegt wird. Daher sollten Sie sicherstellen, dass die Daten sicher und unbefugten Dritten nicht zugänglich sind.
Fazit – Wann lohnt sich ein Firmenwagen?
Ein Firmenwagen lohnt sich nicht nur für Außendienstmitarbeiter, sondern auch für Angestellte. Neben einem reizvollen Gehaltsextra bietet ein Firmenwagen zudem Flexibilität, während der Arbeitszeit, aber auch im Privaten. Bevor Sie sich jedoch für einen Firmenwagen entscheiden, sollten Sie genau prüfen, für welche Zwecke Sie das Fahrzeug nutzen werden. Genauigkeit, sowohl bei der Führung des Fahrtenbuchs als auch beim Anwenden der 1%Regelung, zahlt sich spätestens bei der jährlichen Steuererklärung aus.
Ein Dienstwagen ohne Privatnutzung bietet Ihnen zwar keinen steuerlichen Vorteile, schenkt Ihnen dafür Mobilität – ein nicht zu unterschätzendes Plus, das langfristig für manches Arbeitgeber vielleicht mehr wiegt als eine Steuerersparnis.