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Was bedeutet UVV?
UVV ist die Abkürzung für Unfallverhütungsvorschriften. Dabei handelt es sich um ein verbindliches Regelwerk für Unternehmen, das die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten gewährleisten und das Risiko für Unfälle sowie berufsbedingte Gesundheitsgefahren minimieren soll. Für den Fuhrpark bedeutet dies konkret, dass Arbeitgeber und Fuhrparkverantwortliche verpflichtet sind, Fahrzeuge und Arbeitsabläufe so zu gestalten und zu unterhalten, dass Mitarbeitende sicher arbeiten können. Dazu gehören unter anderem:
Seit 1. Mai 2014 werden die UVV als DGUV Vorschriften bezeichnet, wobei DGUV für Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung steht. Eine besondere Bedeutung für den Fuhrpark hat dabei die DGUV Vorschrift 70. Diese regelt die Verkehrssicherheit von gewerblich genutzten Fahrzeugen und Arbeitssicherheit im Straßenverkehr. Aus dieser Vorschrift ergeben sich zwei wichtige Aspekte, die Arbeitgeber als Fahrzeughalter beachten sollten:
- Die regelmäßige UVV-Fahrerunterweisung stellt sicher, dass die Mitarbeiter über alle relevanten Sicherheitsmaßnahmen informiert sind.
- Die ordnungsgemäße UVV-Prüfung: kontrolliert die Betriebssicherheit des Fahrzeuges.
Fahrerunterweisung nach UVV
Da Firmenfahrzeuge als Betriebs- und Arbeitsmittel betrachtet werden, müssen Sie Mitarbeitende im Fuhrpark mindestens einmal jährlich unterwiesen werden. Diese Sicherheitsunterweisung zielt darauf ab, Fahrer im sicheren Umgang mit den Fahrzeugen zu schulen und über das Verhalten im Falle eines Unfalls sowie über mögliche Gefahrensituationen zu informieren. Zum anderen dient die Unterweisung als rechtlicher Nachweis für Sie als Arbeitgeber, falls es zu einem Unfall kommen sollte.
Es ist daher wichtig, dass Sie die Fahrerunterweisung regelmäßig durchführen:
- Vor jedem erstmaligen Fahrtantritt
- Anschließend mindestens einmal jährlich
Tun Sie dies nicht und es kommt zu einem Schadenfall, könnten Sie haftbar gemacht werden. Auch dann, wenn der Unfall durch die Gegenseite verursacht wurde.
Damit die Fahrerunterweisung nicht nur als formaler Prozess, sondern als wirksame Präventionsmaßnahme wahrgenommen wird, sollten Unternehmen strukturierte Checklisten und praxisnahe Inhalte einsetzen. Besonders hilfreich ist die Berücksichtigung von spezifischen Anforderungen – etwa für neue Fahrzeugtypen, wechselnde Witterungsverhältnisse oder besondere Einsatzorte. Auch digitale Tools und E-Learning-Angebote ermöglichen eine effiziente Durchführung, die sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren lässt und die Dokumentation gegenüber dem Unfallversicherungsträger vereinfacht.
Im Gesetz verankert
Die Fahrerunterweisung ist Teil einer Reihe von Gesetzen und Vorschriften, die die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleisten sollen. Dazu gehören beispielsweise Paragraf 12 des Arbeitsschutzgesetzes sowie Paragraf 12 der Betriebssicherheitsverordnung, die alle die Sicherheit am Arbeitsplatz und eine sichere Inbetriebnahme des jeweiligen Arbeitsmittels verbindlich festsetzen.
Die Inhalte einer UVV-Fahrerunterweisung
Obwohl der Gesetzgeber nur wenige Vorgaben bezüglich der Inhalte der UVV macht, gibt es dennoch einige Themen, die in jeder Sicherheitsschulung nach UVV behandelt werden sollten:
Vor der Fahrt
Sicherheitsausstattung
Während der Fahrt
Verhalten bei Unfällen
Abschließender Wissenstest
Digitale Fahrerunterweisung nach UVV
Mit unserem E-Learning-Kurs werden Fahrer sicher im Umgang mit Firmenfahrzeugen unterwiesen – ob im Büro, zu Hause oder unterwegs. Alle Prüfergebnisse werden lückenlos dokumentiert.
Warum ist eine UVV-Fahrerunterweisung per E-Learning-Kurs sinnvoll?
Die Koordination der UVV-Fahrerunterweisung als Präsenzschulung stellt besonders in großen Fuhrparks eine Herausforderung dar. Der Fuhrparkleiter muss sich um die Erstellung der Inhalte kümmern, die Fahrer einladen und anschließend Termine koordinieren. Dies kann sowohl für die Fahrer als auch den Fuhrparkleiter sehr aufwendig sein. Zudem besteht oft große Unsicherheit darüber, welche Themen aus den Unfallverhütungsvorschriften in welchem Umfang behandelt werden müssen. Immer mehr Fuhrparkmanager setzen auf die UVV-Fahrerunterweisungen per E-Learning.
Die Vorteile der digitalen Fahrerunterweisung
Die UVV-Fahrerunterweisung per E-Learning ist sowohl eine zeitsparende als auch eine kosteneffiziente Methode. Fuhrparkmanager werden beispielsweise von der aufwändigen Terminorganisation entlastet. Außerdem sind die Inhalte bereits fertig zusammengestellt und werden regelmäßig aktualisiert, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Sämtliche Schulungen und Ergebnisse der Prüfungen werden nachvollziehbar abgespeichert. Dies ist insbesondere rechtlich relevant, da im Schadenfall nachgewiesen werden muss, dass alle Fahrer im Fuhrpark die Sicherheitsunterweisung erfolgreich abgeschlossen haben.
Zudem bietet es Fahrern viel Flexibilität, da der E-Learning-Kurs überall durchgeführt werden kann. Die Schulung per E-Learning hat auch einen psychologischen Vorteil: Die Fahrer haben ausreichend Zeit, sich im Vorfeld der Prüfung in die verschiedenen Themen einzulesen. Dadurch sind sie deutlich entspannter in den abschließenden Prüfungen.
Neben der Flexibilität und Nachweisbarkeit spricht auch die Verantwortung des Unternehmens für den Einsatz digitaler Fahrerunterweisungen: Wer auf eine strukturierte und moderne Schulungsmethode setzt, zeigt nicht nur Engagement für die Sicherheit der Belegschaft, sondern erfüllt auch seine Pflicht im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften. Die Überprüfung des Wissensstands erfolgt dokumentiert und kann bei Bedarf durch regelmäßige Auffrischungen ergänzt werden. So lässt sich sicherstellen, dass alle Beschäftigten mit den aktuellen Vorgaben und Gefährdungen im Betrieb vertraut sind – ein zentraler Baustein im modernen Fleet Management.
Was ist eine UVV-Prüfung im Fuhrpark?
Unter UVV-Prüfung im Fuhrpark versteht man die verpflichtende Sicherheitsprüfung der Fahrzeuge im Fuhrpark. Damit soll sichergestellt werden, dass diese in einem betriebssicheren Zustand sind und den gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen entsprechen. Dadurch sollen Unfälle vermieden und die Sicherheit der Fahrer und anderer Verkehrsteilnehmer erhöht werden. Die Fahrzeugprüfung nach UVV sollte nicht mit dem TÜV verwechselt werden.
Die UVV-Prüfung ist keine freiwillige Maßnahme, sondern eine gesetzlich vorgeschriebene Pflicht, die regelmäßig und dokumentiert durchgeführt werden muss. Verantwortlich für die Überprüfung der Dienst- und Firmenwagen ist in der Regel der Fuhrparkverantwortliche oder ein beauftragter Dritter. Dabei gelten die Vorgaben der Berufsgenossenschaften sowie der zuständigen Unfallversicherungsträger, die den Umfang und Ablauf der Prüfungen definieren.
Im Gesetz verankert
Paragraf 57 der DGUV Vorschrift 70 regelt, dass Firmenfahrzeuge mindestens einmal jährlich durch einen Sachkundigen auf den betriebssicheren Zustand geprüft werden müssen. Das Prüfungsergebnis muss zudem schriftlich festgehalten und bis zur nächsten Prüfung aufbewahrt werden.
Was umfasst eine UVV-Prüfung im Fuhrpark?
Bei der Fahrzeugprüfung nach UVV werden die Fahrzeuge von einer qualifizierten, sachkundigen Person – z.B. von der DEKRA – auf ihren verkehrs- und arbeitssicheren Zustand überprüft. In der Regel ist eine jährliche UVV-Prüfung üblich. Bestimmte Ausrüstungen oder Einsatzbedingungen können jedoch kürzere Intervalle erforderlich machen. Mängel oder Defekte müssen vor der weiteren Nutzung des Fahrzeugs behoben werden.
Diese Aspekte werden im Rahmen der Fahrzeugprüfung kontrolliert:
- Bremsen: Prüfung der Funktion der Bremse, Zustand der Bremsbeläge und Bremsscheiben, Bremsdruck
- Beleuchtung: Prüfung von Funktionalität und korrekter Ausrichtung der Scheinwerfer, Blinker, Rücklichter und Bremslichter
- Reifen & Felgen: Profiltiefe, Reifendruck und allgemeiner Zustand der Reifen
- Lenkung: Funktionalität, Spiel oder Verformungen der Lenkung
- Sicherheitsgurte: Zustand, Funktionalität und korrekte Befestigung
- Warnsignale: Funktion Warnblinklichter, Hupe und andere Warnsignale
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Warum ist die Dokumentation durchgeführter UVV-Prüfungen und UVV-Fahrerunterweisungen erforderlich?
Durch eine ordnungsgemäße Dokumentation aller Fahrzeugprüfungen nach UVV und UVV-Fahrerunterweisungen können Unternehmen belegen, dass sie ihren verbindlichen Pflichten nachgekommen sind. Dies spielt insbesondere im Schadenfall eine wichtige Rolle.
Bei der UVV-Prüfung wird dokumentiert, welche Fahrzeuge geprüft wurden, welche Mängel festgestellt und wie diese behoben wurden.
Die Dokumentation der UVV-Fahrerunterweisungen zeigt, welche Fahrer teilgenommen haben, welche Themen behandelt wurden und dass die Unterweisung erfolgreich abgeschlossen wurde.
Im Falle von Unfällen oder behördlichen Prüfungen dient eine lückenlose Dokumentation als Nachweis über die Durchführung und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und bietet damit eine rechtliche Absicherung. Darüber hinaus ermöglicht die Dokumentation auch eine regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der UVV-Maßnahmen. Eine ordnungsgemäße Dokumentation ist somit unverzichtbar, um die Sicherheit im Fuhrpark zu gewährleisten und Haftungsrisiken für die Fuhrparkleitung und das Unternehmen zu minimieren.
Die Verantwortung für die lückenlose Dokumentation liegt bei den zuständigen Fuhrparkverantwortlichen oder Sicherheitsbeauftragten im Unternehmen. Sie müssen sicherstellen, dass alle Nachweise vollständig, nachvollziehbar und jederzeit abrufbar sind – sei es in digitaler oder analoger Form. Besonders bei Dienstwagen und Firmenwagen, die regelmäßig genutzt werden, ist die Dokumentation zentraler Bestandteil eines effizienten und rechtskonformen Fuhrparkmanagements.
Zudem verlangen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger bei Audits oder nach Unfällen häufig eine umfassende Einsicht in die durchgeführten Maßnahmen. Eine gut strukturierte Dokumentation kann dabei nicht nur rechtliche Risiken minimieren, sondern auch als Grundlage dienen, um Prozesse im Betrieb gezielt zu optimieren und Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren.
Fazit
- Die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) ist für Unternehmen mit eigenem Fuhrpark keine Option, sondern gesetzliche Pflicht.
- Regelmäßige Fahrerunterweisungen und UVV-Prüfungen sorgen nicht nur für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, sondern schützen auch das Unternehmen vor rechtlichen Konsequenzen.
- Wer auf digitale Lösungen setzt, vereinfacht den gesamten Prozess und schafft gleichzeitig eine verlässliche Dokumentationsbasis – ein wesentlicher Baustein für ein verantwortungsvolles und zukunftsfähiges Fuhrparkmanagement.
Bitte beachten Sie: Die jährliche Fahrerunterweisung nach UVV ersetzt nicht die fahrzeugspezifische Einweisung, die bei jeder Fahrzeugübergabe durch den Fuhrparkleiter persönlich durchzuführen ist. Dieser Artikel ist rechtlich nicht bindend.
FAQ – Wichtige Fragen zum Thema UVV
Ja, die UVV-Prüfung ist gesetzlich vorgeschrieben. Arbeitgeber sind verpflichtet, alle gewerblich genutzten Fahrzeuge im Fuhrpark mindestens einmal jährlich auf ihren betriebssicheren Zustand prüfen zu lassen. Diese Pflicht ergibt sich aus der DGUV Vorschrift 70 und gilt unabhängig davon, ob es sich um einen dauerhaft zugewiesenen Dienstwagen oder ein gemeinsam genutztes Fahrzeug handelt.
Im Rahmen der UVV-Prüfung werden sicherheitsrelevante Fahrzeugkomponenten kontrolliert, z. B.:
- Bremsen und Lenkung
- Beleuchtung und Warnsignale
- Reifen und Felgen
- Sicherheitsgurte und Schutzausrüstung
- Allgemeiner Zustand des Fahrzeugs
Die Prüfung soll sicherstellen, dass das Fahrzeug verkehrs- und betriebssicher ist und keine akuten Gefährdungen bestehen.
Die Verantwortung liegt beim Arbeitgeber bzw. bei der Fuhrparkleitung. Sie müssen sicherstellen, dass die UVV-Prüfungen fristgerecht und ordnungsgemäß durchgeführt sowie dokumentiert werden. In vielen Unternehmen übernehmen Fuhrparkmanager oder beauftragte externe Fachkräfte diese Aufgabe.
Kommt es zu einem Unfall und die UVV-Prüfung wurde nicht korrekt oder gar nicht durchgeführt, drohen dem Unternehmen rechtliche Konsequenzen. Dazu gehören Bußgelder, zivilrechtliche Schadensersatzforderungen oder sogar strafrechtliche Haftung – insbesondere für den verantwortlichen Fahrzeughalter oder Fuhrparkleiter.
Eine regelmäßige UVV-Prüfung schützt Leben und Gesundheit der Mitarbeitenden, verhindert technische Ausfälle und reduziert das Haftungsrisiko des Unternehmens. Darüber hinaus sorgt sie für mehr Transparenz und Verlässlichkeit im Fuhrparkbetrieb – ein zentraler Aspekt eines modernen und verantwortungsvollen Fuhrparkmanagements.
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